Wir stellen Ihnen regelmäßig neue wissenschaftliche Veröffentlichungen zum Thema "Tinnitus" vor, die die Experten des Tinnituszentrums der Charité für Sie ausgewählt haben. Im Folgenden stehen diese Publikationen für Sie zum Download bereit:
April 2019 – "Zusammenhang zwischen Stress und Tinnitus - Neue Aspekte":
Dieser Beitrag konzentriert sich auf die Zusammenhang von Stress und Tinnitus. Da die kausalen und direkten Zusammenhänge zwischen diesen Komponenten nach wie vor unklar sind, wird in diesem Beitrag ein auf Allostase basierender Rahmen verwendet, um Zusammenhänge zwischen physiologischen Stressreaktionen, den individuellen Erfahrungen mit der Tinnituswahrnehmung und psychologischen Behandlungsansätzen zu erörtern.
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März 2019 – "Neue Europäische Tinnitus Leitlinie":
Für diese Leitlinie haben sich europäische Experten aus verschiedenen Disziplinen zusammengeschlossen, - unter ihnen auch die Vorstandvorsitzende der Stiftung, Prof. Dr. med. Birigt Mazurek - , um Standardisierungsverfahren für eine einfache, praktikable und aussagekräftige Profilerstellung von Tinnituspatienten zu entwickeln. Der Leitfaden sollte als Instrument zur Unterstützung der gemeinsamen Entscheidungsfindung mit den Patienten genutzt werden, um eine individuelle Versorgung zu erleichtern.
Hauptziel dieser Richtlinie ist es, eine Einheitlichkeit in der Beurteilung und Behandlung von erwachsenen Patienten mit subjektivem Tinnitus zu erreichen. Darüber hinaus zielt diese Leitlinie darauf ab, eine kohärente Politik zur Optimierung der Überweisungsverläufe zu schaffen und Über- und Unterbewertung sowie Behandlungsaufwände zu reduzieren. Anleitungen zur detaillierten klinischen Definition und Charakterisierung von Fällen sind ebenfalls enthalten.
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März 2019 – "Psychologische Komorbiditäten bei Patienten mit chronischem Tinnitus":
Tinnitus tritt häufig neben psychologischen Begleiterscheinungen auf, deren Beurteilung für die Behandlungsplanung und den Behandlungserfolg wichtig ist. Die Auswahl geeigneter Fragebögen ist daher entscheidend. In der vorliegenden Studie soll das ICD-10-Symptom-Rating (ISR) in dieser Hinsicht untersucht werden.
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März 2019 – "Grundlagenforschung und klinische Aspekte - translationale Aspekte der Hörforschung":
Diese Publikation enthält viele einzelne Artikel zu verschiedenen Themen, die auf dem 55. Inner Ear Biology Workshop 2018 diskutiert wurden.
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Februar 2019 – "Intermittierender Tinnitus - eine empirische Beschreibung": Tinnitus wird oft in eine akute und eine chronische Form eingeteilt. allerdings ergaben epidemiologische Studien als häufigste Form intermittierenden Tinnitus (IT), der keiner dieser Kategorien eindeutig zugehört. Ziel der Studie war es, eine weiterführende Beschreibung des IT vorzunehmen.
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Januar 2019 – "Tinnitus: psychosomatische Aspekte":
Tinnitus ist ein häufiges Symptom unklarer Genese, das multifaktoriell bedingt und aufrechterhalten sein kann. Es ist oftmals, aber nicht zwingend, mit Hörverlust assoziiert. Emotionale Belastung oder maladaptive Copingstrategien, die sich in Reaktion auf Tinnitus entwickeln oder durch ihn verstärkt werden können, stellen Schlüsselfaktoren für psychosoziale Interventionen dar. Der Artikel behandelt Maßnahmen, die einen Einfluss auf Leben und Tinnitushabituation haben.
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August 2017 – "Tinnitus und Stress: Ein interdisziplinärer Begleiter für Angehörige der Gesundheitsberufe":
Dieses Buch "Tinnitus und Stress" bietet aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, wie psychosozialer Stress das auditorische System beeinflussen kann, und beschreibt aktuelle Ansätze zur Behandlung von Patienten mit stressbedingtem Tinnitus. Dabei werden Aspekte wie zum Beispiel die Rolle von Stresshormonen für die auditorischen Funktionen, die Auswirkungen allostatischer Belastung, die individuelle Disposition bei auditorischen Traumata und der Zusammenhang zwischen stressbezogenen Biomarkern und Tinnitus vorgestellt. Die einzelnen Kapitel informieren über psychometrische Bewertunginstrumente in der Tinnitusklinik und stellen stressbedingte Tinnitusbehandlungsprotokolle und Outcome-Maßnahmen vor.
Es ist allgemein anerkannt, dass die Tinnituswahrnehmung als Stressfaktor wirkt. Inzwischen ist aber auch klar, dass psychosozialer Stress eine ursächliche Rolle bei Tinnitus spielen kann und dass die Auswirkungen je nach Ausmaß, Dauer und Qualität des Stresses variieren. Die Beurteilung der Art und des Ausmaßes von Stress bei Tinnituspatienten vor, während und nach der Behandlung ist daher sehr wichtig.
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Oktober 2015 – "Tinnitus: Perspektiven des Human-Neuroimaging":
Ein empfehlenswerter Artikel über den aktuellen neurowissenschaftlichen Forschungsstand zum Thema Tinnitus ist „Tinnitus: Perspektiven des Human-Neuroimaging“ von Ana Belén Elgoyhen et al., der vor kurzem in der "Nature Reviews Neuroscience" erschienen ist. Schwerpunkt ist die Forschungsentwicklung der letzten Jahrzehnte: Mithilfe von Neurowissenschaften und Tiermodellen konnten mögliche Entstehungsprozesse von Tinnitus nachgezeichnet werden. Diese Erkenntnisse motivierten die Forscher dazu, neue Behandlungsansätze voranzutreiben, die direkt auf die Entstehung von Tinnitus im Gehirn abzielen. Im Zentrum der aktuellen Forschung stehen dabei funktionelle und strukturelle Störungen des Gehirns – und zwar nicht nur in den auditiven, sondern auch in verschiedenen nicht-auditiven Regionen: Die Wahrnehmung eines Ohrgeräusches entsteht durch eine vermehrte Aktivität im Hörzentrum des Gehirns, dem sogenannten Cortex. Während sich frühere Studien nur auf die direkten Verbindungen zu diesem auditiven Bereich konzentrierten, verdeutlichen die neueren Ergebnisse der Forscher, dass auch nicht-auditive Gehirnregionen an diesem Entstehungsprozess von Tinnitus beteiligt sind.
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Juli 2015 – "Zusammenhang von Grad des Tinnitus und Symptome von Depressionen sowie Angstzuständen":
Neue Tinnitus-Studie: Bisher ist ein kausaler Zusammenhang zwischen Tinnitus und Depressionen oder Angststörungen in der Forschung nicht eindeutig nachgewiesen. Die klinische Forschung hat zwar mehrfach gezeigt, dass Tinnitus-Patienten ein erhöhtes Risiko für Depressionen und Angstzustände aufweisen können, dazu gibt es aber nur wenige Daten aus der Bevölkerung – und die Rolle der persönlichen Empfindlichkeit Betroffener wurde bisher gänzlich außer Acht gelassen. McCormack et al. untersuchen daher in einer aktuellen Studie, ob und wie stark Tinnitus mit Angstsymptomen und Depressionen zusammenhängt – und wie stark der Einfluss des sogenannten Neurotizismus, der unterschiedlich stark ausgeprägten individuellen Empfindsamkeit, ist. Dafür wurden in Großbritannien über 170.000 Studienteilnehmer befragt.
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September 2015 – "Tinnitus: Angstsensitivität und psychiatrische Komorbiditäten":
Für die englischsprachige Zeitschrift Neuropsychiatric Disease and Treatment haben Ali Gül und vier weitere ForscherInnen aus der Türkei den Zusammenhang zwischen Angstsensitivität, also der Angst vor der Angst, und chronischem Tinnitus untersucht. Dafür wurden innerhalb von sechs Monaten verschiedene Tests mit 50 Tinnituspatienten durchgeführt. Die gleichen Tests fanden dann auch mit 50 gesunden Personen statt, um schließlich einen statistischen Vergleich anstellen zu können. Das Ergebnis: Bei den untersuchten Patienten mit chronischem Tinnitus kommen Somatisierung, Depression und innere Unruhe deutlich häufiger vor. Eine Bestätigung für die Stiftung Tinnitus und Hören: Die Forschung in Richtung Stress und Tinnitus sollte auf jeden Fall weitergeführt werden.
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Dezember 2014 – "Tinnitus-Häufigkeit in Sao Paulo, Brasilien":
Ziel der von Jeanne Oiticica und Roseli Saraiva Moreira Bittar durchgeführten Feldforschung war es, die Tinnitus-Häufigkeit in Sao Paulo, Brasilien zu bestimmen, über die es bis dato keinerlei Informationen gab. Die brasilianische Zeitschrift Otorhinolaryngology veröffentlichte jüngst das Ergebnis der Studie: Durch insgesamt 1960 Interviews konnte herausgefunden werden, dass 22% der Beteiligten einen Tinnitus haben - mehr, als die Forscherinnen angenommen hatten. Die Interviews wurden in über 600 Haushalten in den fünf Hauptbezirken der Stadt durchgeführt, so dass alle Altersgruppen und sozioökonomischen Profile gleichermaßen involviert waren.
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November 2014 – "Bericht über den Zustand des Wohlbefindens von Patienten mit chronischem Tinnitus":
In der englischsprachigen Zeitschrift „Audiology & Neurotology“ berichten Professor Dr. Birgit Mazurek und Dr. Agnieszka J. Szczepek gemeinsam mit weiteren Tinnitus-Experten der Charité über Patienten mit chronischem Tinnitus, die sich bereits seit drei Jahren mit der Tinnitus-Retraining-Therapie behandeln lassen. Die Studienergebnisse belegen, dass sich die Lebensqualität der untersuchten Betroffenen verbessert und dass sich ihr Leidensdruck verringert hat:
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Oktober 2014 – "Biologische Nachweisbarkeit von Tinnitus-bedingtem Stress":
Die neuesten Erkenntnisse der Studie über die biologische Nachweisbarkeit von Tinnitus-bedingtem Stress publizieren Professor Dr. Birgit Mazurek und Dr. Agnieszka J. Szczepek zusammen mit weiteren WissenschaftlerInnen der Universitätsmedizin Berlin Mitte in der Ausgabe 318 der Fachzeitschrift „Hearing Research“. Lesen Sie mehr darüber, warum die Messung der Konzentration ausgewählter Zytokinen (Proteine, die das Wachstum und die Differenzierung von Zellen regulieren) zukünftig ein zusätzlicher objektiver Bestandteil der Tinnitus-Diagnostik werden könnte.
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